Ein Männlein steht im Walde…

so beginnt ein bekanntes Kinderlied aus dem Jahr 1843 mit einem Rätsel, wer Träger des  purpurroten Mänteleins und des schwarzen Käppchen wohl sein könnte. Viele tippen zunächst auf den Fliegenpilz, aber der Dichter des Textes Hoffman von Fallersleben löst im letzten Vers dann mit den Worten auf:

Das Männlein dort auf Einem Bein,
Mit seinem rothen Mäntelein
Und seinem schwarzen Käppelein,
Kann nur die Hagebutte sein!

Hagebutten kennt fast jeder und man findet sie jetzt im Herbst an vielen Weges. Es sind die Früchte der Wildrosen, die im Sommer geblüht haben und richtige Vitamin-C-Bomben. Die Hagebutte ist eine sogenannte Sammelnussfrucht. Ihre rote, orangene oder bräunliche Schale umhüllt viele kleine „Nüsse“, die Samen der Rose. Diese Samen haben kleine Härchen mit Widerhaken, die wir aus unserer Kinderzeit als Juckpulver kennen.

Die Hagebutte ist eine wichtige Nahrungsquelle für viele Wildvogelarten im Winter und wird mit dem Frost erst richtig weich und süß.

Inhaltsstoffe

Die Hagebutte enthält neben sehr viel Vitamin C viele weitere Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralien wie z.B.

  • Fruchtsäuren
  • ätherische Öle
  • Pektine
  • Gerbstoffe
  • Kieselsäure
  • die Antioxidantien Lycopin und Flavonoide
  • die Vitamine Provitamin A, Vitamin B1 und B2 sowie Vitamin E
  • die Mineralstoffe Zink, Kupfer, Natrium, Phosphor, Eisen, Kalzium und Magnesium

Die Hagebuttenkerne sind zudem voller gesunder mehrfach ungesättigter Fettsäuren, Phospholipiden und Aminosäuren.

Verarbeitung

Die Früchte sollten so spät wie möglich geerntet werden, am besten erst nach dem ersten Frost, dann sind sie weicher und süßer.

Die Kerne mit den Juckhärchen sollten vor der Verarbeitung entfernt werden, denn sie können u.U. bei sensiblen Tieren allergische Reaktionen auslösen. Das Fruchtfleisch wird danach schonend im Backofen oder Dörrautomat bei maximal 40° getrocknet.

Die getrockneten Früchte werden weiter zu Pulver vermahlen oder in Stücken als Tee zubereitet.

Die Kerne können als Kernlestee verwendet werden.

Das frische Fruchtfleisch kann aber auch mit etwas Zitronensaft zu Hagebuttenmus oder mit Zucker und Apfelsaft zu Marmelade (dann nur für uns Menschen) verkocht werden.

Verschiedene Rezepte dazu findet man im Internet.

Wirkungsweise

Die wilden Früchtchen sind auch für unsere Hunde ein wertvolles und gesundes Nahrungsergänzungsmittel.

Der Vitamin-C-Gehalt der Hagebutte ist 20-mal höher als in Zitronen und gerade in der nasskalten Jahreszeit ist eine Kur mit Hagebuttenpulver gut für das Immunsystem und schützt vor Infekten.

Durch ihre sekundären Pflanzenstoffe hat die Hagebutte entzündungs-hemmende und schmerzstillende Wirkung und kann durch das enthaltene Galaktolipid auch hervorragend bei Gelenksbeschwerden wie Arthrose und Arthritis eingesetzt werden.
Studien haben gezeigt, dass Galaktolipid einen erhöhten Entzündungsparameter CRP und auch das LDL-Cholesterol, das sich in den Gefäßen ablagert und zur Arteriosklerose führt, senken kann.

Indikationen

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (HD, ED, Arthrose, Arthritis, Rheuma usw.)
  • Störung der Eigensynthese von Vitamin C zum Beispiel bei Senioren, Hunden mit Lebererkrankungen oder bei Einnahme von Medikamenten, die sich negativ auf die Leberfunktion auswirken
  • Wachstumsstörung bei Welpen/ Junghunden oder als Prophylaxe zur Unterstützung der Kollagenbildung
  • Immunstärkend
  • Unterstützung der Wundheilung oder bei Hauterkrankungen
  • Fieber und Infektionserkrankungen
  • Nieren-, Blasen- und Gallenleiden

Dosierung Hagebuttenpulver

Hunde unter 5 kg – 1 TL/ Tag
Hunde bis 15 kg – 1 EL/ Tag
Hunde bis 30 kg – 1-2 EL/ Tag
Hunde ab 30 kg – 1 EL/15 kg täglich

Beim Einsatz von Hagebuttenmus beträgt die Dosierung maximal 1 TL/Tag.
Das Pulver sollte langsam hochdosiert und zur Vorbeugung als Kur über 6-8 Wochen verabreicht werden.
Eine Dauermedikation bitte mit dem behandelnden Therapeuten absprechen.